Hannover. Das Weihnachts- und Neujahrshochwasser 2023/2024 war eine umfassende, landesweite Katastrophe, die so oder in anderer Form durch die zunehmende Klimaerhitzung häufiger vorkommen wird. Das lang andauernde Hochwasser hat alle Beteiligten gefordert – fachlich, organisatorisch und menschlich. Das „große Winterhochwasser“ geht auch durch die gute und professionelle Bewältigung durch mehr als 100.000 ehren- und hauptamtliche Helferinnen und Helfer in die Geschichtsbücher ein.
Es war durch seine lange Dauer, seine Ausdehnung sowie seine Komplexität eine besondere Herausforderung. In vielen Regionen wurde die Meldestufe 3 überschritten – an fast zwei Dritteln aller Pegel. Rückhaltebecken wie in Salzderhelden oder Alfhausen-Rieste erreichten historische Füllstände, auch die Thülsfelder Talsperre war gefüllt wie selten zuvor. Und dennoch: Kein einziger Deich ist gebrochen, kein Bauwerk hat versagt. „Das war keine Selbstverständlichkeit“, so Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer, „sondern das Ergebnis der Arbeit aller Beteiligten und tausenden Helferinnen und Helfern in ganz Niedersachsen. Dafür möchte ich danken. Darum können wir noch heute sagen: Dieses außergewöhnliche Ereignis haben wir gemeinsam gemeistert.“
Darum hat der Minister gemeinsam mit der Direktorion des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Anne Rickmeyer, am Donnerstag Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des NLWKN mit den vom Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen vergebenen Hochwasserehrennadeln ausgezeichnet. „Sie haben über die Weihnachtstage oft rund um die Uhr großartiges zum Schutz der Menschen vor den Hochwassermassen geleistet. Auch Ihnen ist es zu verdanken, dass Niedersachsen mit Blick auf die Schäden relativ glimpflich davongekommen ist“, so Meyer. „Sie haben kontinuierlich Deiche kontrolliert, Rückhaltebecken gesteuert, Schöpfwerke betrieben, Sandsäcke verteilt, Sperrwerke bedient, Feuerwehren beraten – und das alles unter teilweise schwierigsten Bedingungen wie Wind, Regen, Kälte über die Weihnachts- und Neujahrstage hinweg, teilweise bis an die eigene Belastungsgrenze. Auch wenn viele Menschen das Hochwasser längst wieder vergessen haben: Sie werden weiter gebraucht. Niedersachsen stärkt den Hochwasserschutz personell, organisatorisch und finanziell wie kein anderes Bundesland. Angesichts der Klimakrise müssen wir uns auf eine Häufung von Starkregenkatastrophen und Hochwassern einstellen und vorbereiten. Daher an dieser Stelle noch einmal der Dank der Niedersächsinnen und Niedersachsen für Ihren unermüdlichen Einsatz. Es ist gut, dass es Sie gibt.“
Insgesamt bekamen fast 60 NLWKN-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Hochwasserehrennadel persönlich vom Minister überreicht. NLWKN-Direktorin Anne Rickmeyer: „Ich freue mich sehr, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Hochwasserehrennadel geehrt werden. Damit werden ihr immenser Einsatz und ihre engagierte Arbeit im Winterhochwasser 2023/2024 offiziell gewertschätzt. Diese Wertschätzung geht an die NLWKN-Fachleute, die vor Ort nahezu Tag und Nacht, auch über die Weihnachts- und Silvesterfeiertage, aktiv geholfen und Anlagen gesteuert haben - natürlich unterstützt von zahlreichen weiteren Kolleginnen und Kollegen in unseren elf Betriebsstellen.“