Seelze. Dichte weiße Netze hängen zurzeit in Teilen des Stadtgebiets an kahl gefressenen Bäumen und Sträuchern – unter anderem am Wiesenweg in Letter. Was aussieht wie eine Halloween-Deko, ist allerdings das Werk von Raupen einiger harmloser Gespinstmottenarten..
„Dieses Naturschauspiel ist regelmäßig im Frühjahr in Gärten und Parkanlagen zu beobachten“, erklärt Nadja Gabriel von der städtischen Abteilung Umwelt, Klima & Friedhöfe. „Die Raupen mit gelb-schwarzen Punkten schlüpfen aus Eiern, die im Vorjahr an die Wirtspflanze gelegt worden sind, und weben in jedem Frühjahr ein feines weißes Netz, um sich so vor Fressfeinden zu schützen.“
Die gute Nachricht: Die Gespinstmotten sind für Menschen vollkommen ungefährlich, zumal die Raupen auch keine allergischen Reaktionen auslösen. Besonders beliebt bei den Raupen sind Traubenkirschen, Pfaffenhütchen, Pappeln und Weiden. Die Gefahr, dass sie darüber hinaus auf andere Pflanzen übersiedeln, sei gering, da die Tiere auf diese Wirtspflanzen spezialisiert sind, betont Nadja Gabriel. Die Vermehrungsrate der Population werde auch durch die Witterung beeinflusst. Das aktuelle, sehr trockene und warme Wetter begünstige große Populationen. „Dennoch stellen die Gespinste auch bei starkem Aufkommen für die betroffenen Bäume und Sträucher meist kein Problem dar, da sie in der Regel wieder neu austreiben. Die eingesponnenen Pflanzen sind somit lediglich ein rein ästhetisches Problem“, beruhigt Nadja Gabriel.
Nach wenigen Wochen verpuppen sich die Raupen, schlüpfen bis etwa Juli als Falter und legen ihrerseits Eier. „Der weiße Spuk hat daher schon bald ein Ende und beginnt erst im darauffolgenden Frühjahr wieder. Eine Bekämpfung der betroffenen Pflanzen ist somit nicht notwendig und es besteht kein Handlungsbedarf“, erläutert Nadja Gabriel.